Passage à l’acte II

Live-Performance “Passage à l’acte (Freeze Frames)” at STAY HUNGRY (curated by Anna Redeker und Theo Ligthart), Berlin/February 2011.

Paintings: Laura López Paniagua – Words: Andreas L. Hofbauer – Music: Alexander Christou (All photos by Bianca Theis. All rights reserved!)

Dark Interpreter

“The interpreter is anchored and stationary in my dreams; but great storms and driving mists cause him to fluctuate uncertainly, or even to retire all together, like his gloomy counterpart the shy Phantom of the Brocken – and to assume new features or strange features, as in dreams always there is a power not contained with reproduction, but which absolutely creates or transforms. This dark being the reader will see again in a further stage of my opium experience; and i warn him that he will not always be found sitting inside my dreams , but at times outside, and in open daylight.” (Thomas De Quincey, Suspiria de Profundis)

Gravestone of Thomas De Quincey in Edinburgh

Über Zeugen und Zucht aka horse, missing (Text)

Ich_und-Bär

Frage :
Also ich gestehe ganz offen, dass mir die Parallelisierungen und Verschiebungen, die Sie hier vorbringen immer rätselhafter werden. Trotzdem: Was hat es denn nun mit diesen Pferden auf sich, die Sie uns hier beständig vor Augen führen?

Andreas L. Hofbauer :
Ja nun – die Pferde. Soviel gäbe es dazu zu sagen, wozu ich aber keine Zeit finden werde. Pferde sind ja Tiere die das Weite suchen. Keine Höhlenbewohner. Deshalb drängten sie sich mir auch auf in diesem Zusammenhang auf oder ich ließ mich auch von ihnen mitreißen. Zähmung, Domestizierung und Zucht – an sich schon erstaunliche und bemerkenswerte Gebiete – ließen sich hier ausmessen. Wie ein roter Faden zieht sich vor allem durch die totalitär-ideologische Kunst das Bild des gebändigten Pferdes. Selbst noch das “springende Pferd” Thoraks hat noch etwas von gewaltsamer Zähmung und Zügelung an sich. Dioskuren führen allüberall die Rosse, zwingen sie in Façon.
Doch ich will mich gar nicht darüber verbreitern. Und ich kann mich hier auch nicht auf die schrecklichen weißen Pferde aus den Alpträumen von Kubins Anderer Seite einlassen, welche die Nachtseite der Domestikation sind oder auf die Pferde aus John Hustons Film Misfits, in denen sich eine blonde Marylin Monroe am Ende selber erkennt. Es mag das Bild Johann Heinrich Füsslis in diesem Zusammenhang genügen, welches Sie hier sehen können. Eine Kopie desselben Bildes hing schließlich auch im Behandlungszimmer Sigmund Freuds in der Berggasse. Was vom Vergleich, das Ich verhalte sich zum Es, wie der Reiter zum Pferd zu halten sei, überlasse ich Ihnen. Was es hier also zu bändigen gab und worüber man sich dabei hysterisch täuschte, welche Rosstäuscherei also in der Tat im Gange war, kann nur an anderer Stelle ausgeführt werden.


Andreas L. Hofbauer (2009) about some manoeuvres of Josef Thorak, lecture-performance in Munich 2009 for the stage productionIk spek Menkenspak

Sleep Twitch

dellamore_1

“No. Not like this. – Like this!”

If all the matter down here is made out of the fabric of the dresses, the angels wore, when they were expelled from the highest heavens – then, alas!, the ek-stasis of love and death, their coincidence, should be our new paradise. When our passionate tongues rave and lick alongside the tucks, seams and stitchings, then this will be our desperate but nevertheless idolatrous and haughty attitude. Even when the last piece of fabric is our own skin – or the dust of our bones. Our dreams are boundless, we are “ein Stück in Tüchern” (Rainer Maria Rilke)

Andreas L. Hofbauer on the erotics of touching fabric. A screen shot from the excellent Dellamorte Dellamore by Michele Soavi (1994)