
Pic by Ivo Gurschler
La Castiglione visits Berlin! UA von Place Fantôme am 26. Mai 2018. (R: Ivan Stanev, La Castiglione: Jeanette Spassova)
Das Symposium La plus belle femme du siècle. Multispektrale Bildgebungen findet am 27. Mai 2018 statt.
Es erscheint ein Katalog!
“Die Schädel toter Ahnen, die man einstmals in offenen oder versteckten, dunkeln oder hellen Kammern aufgestellt hat, damit sie den Mitgliedern der Gemeinschaft schweigsam Gesellschaft leisten konnten, wandelten sich zu Masken, polierten Grabsteinen, Fotoalben, Videobotschaften, die kurz vor dem Ableben aufgezeichnet werden, und Social-Media-Accounts, die ihrer Wiederauferstehung nach dem Ende des Internets harren. Die mannigfaltigen Seelen haben sich entfernt, sich aber nicht verschlucken lassen.” (aus: Entfernte Seelen by ALH, in: Place Fantôme, Berlin/Paris 2018)
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With the speedboat up the river Nāf, your tight fitting gloves of hushed velvet in mine, on an icy sidewalk in Vancouver, lounging all day long in a den of vice in the Red City – with a hint of mint in the air.
Flacons in the size of 0.20 ml / 0.68 fl oz come as quick refill cartridges: Perfect artillery for dangerous nights out and playful extravaganzas in broad daylight.
{Pics by Katharina Copony}
“Betrachtet man den Dandy aus der Nähe, sieht man ein nervöses Blatt der Espe (populus tremula) aus der Familie der Pappeln, tritt man jedoch zurück, dann sieht man die Wälder und Landschaften der Domäne von Arnheim – oder ein mehrstöckiges Parkhaus neben den Wohnanlagen, hoch über dem Strand.”
“Die Garderobe hat so unauffällig zu sein, dass man jederzeit mit einem Bankkassier verwechselt werden kann, oder so schrill, dass sich die Splitter ihrer Explosion ins Auge des Betrachters senken. Im Konsum von Rausch- und Genussmitteln hat er Maß zu halten (er weiß, wie viel er verträgt) oder sich ständig trunken zu machen, dabei aber exotischen Substanzen den Vorzug zu geben (was freilich bedeutet, dass das Laudanum von heute Heroin heißt und es den Dandy nicht nur schlank hält, sondern auch dem je eigenen Ideal von der Heldin näher bringt). Äußerste Spannung bis hin zur Hysterie gesteigert (dünnes und zugleich extrem gespanntes Nervenkostüm) und vollendete Coolness der Pose. Idiosynkratischer Quell von Bonmots oder Anspielungs- und Zitierapparat.”
Zementbohrer und Bausteine für unwahrscheinliche Maschinen. Grafikdesign by Philipp Roller / penthouseperfection.com
Philipp Roller and the author Andreas L. Hofbauer half an hour before performing “Aus der Tonspur” for Jan Rohlf and Maverick in Berlin – Prenzlauer Berg (Photo: Maverick)
Unweit der neonerleuchteten Boulevards spielen im Turmzimmer die jungen Könige ihre Karten. Sie spielen mit der Gelassenheit, die an Wölfe zwischen den Jagdzeiten erinnert. In den Augen der Damen blitzt das Begehren.
Draußen im nächtlichen Garten schlägt engelsgleich der Vogel Pfau sein Rad. Seine heisere Stimme mahnt, dass Leidenschaft und Stolz ihre Geschichte, ihr Geheimnis und ihr Schicksal haben. Und so auch der Schmerz, den sie bereiten. Er hat unsere Körper markiert, ihre Oberflächen gezeichnet, wie die Nadel des Tätowierers die Haut oder das Blitzlicht kristallines Filmmaterial. Wir sind geworden, was uns umhüllt. Wir stehen im Leuchten der Pracht unserer eigenen Epiphanie. Skin deep.
Im Labyrinth der Heckenreihen zwingt man einander dann die Posen der Lust ab. Alchemie der Passion. Ohne dieser Dunkelheit – wie hätte ich jemals vermocht, deinen Stern zu sehen? Über unseren Häuptern thronen seit unvordenklichen Zeiten lächelnd die Moiren. Die drei Göttinnen, die da den Faden spinnen, ihn verweben und dann wieder durchtrennen.
Alles andere wäre auch unerträglich; oder wenigstens untragbar.
Not far from the neon lighted boulevards the young kings play their cards in the tower chamber. They play with a calmness, which reminds us of wolves between their hunting times. In the eyes of the ladies flashes desire.
Outside in the nightly gardens the peacock spins his wheel like an angel. His raucous voice admonishes that passion and pride have their history, their secrets and their destiny. So does the pain they inflict. It has marked our bodies and its surfaces, as the needle of the tattoo artist has the skin, or the flashlight the crystal film footage. We became, what embosoms us. We are illuminated by the grandeur of our own epiphany. Skin deep.
In the labyrinth of hedges one forces the other to the posturing of lust. Alchemy of passion. Without the darkness – how could I ever see your star? Above our heads the Moirae thrones smiling. The three goddesses, which spin the yarn, weave it and then cut it again.
Everything else would be unbearable, or at least un-wearable.
Andreas L. Hofbauer (2006) for Kings of Hearts and Philipp Roller. All design and artwork by Philipp Roller.