The Reading of a Dress (La Robe – Mis-en-scène)

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An experimental audio collaboration, between the fashion label kimberit and the author Andreas L. Hofbauer : a sound only fashion show.
After an original idea of kimberit, the artist will present a dress of her collection “Z-wie-Licht I 2 ½ D” (Z as light I 2 ½ D) by it’s oral description only, written by Andreas L. Hofbauer.
The haute couture collection explores a visual ambiguity, when at twilight, the light tends to fool our senses and makes the volumes disappear. Bringing further this affection of the senses and playing the game of experiment, the Lesung eines Kleides allows the visitor to experience a dress without seeing it. The apparel will take shape in the listener’s imagination, opening to a specific experience, beyond vision and touch.


Eine Schnittzeichnung ist eine Partitur, bei der Lesen hören heißt.
Wenn du aufhörst zu sehen, wirst du umso besser begreifen.
Wenn du aufhörst zu verstehen, wirst du umso geschickter berührt werden.
Aber wenn du partout sehen willst, dann schau’ im Zwielicht.

Premiere at BOUM #4 hosted by P.O.P. Berlin

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Pics by Kim Berit & Tristan Thönnisen

Dandy as Landscape (Cool aussehen! out now)

“Betrachtet man den Dandy aus der Nähe, sieht man ein nervöses Blatt der Espe (populus tremula) aus der Familie der Pappeln, tritt man jedoch zurück, dann sieht man die Wälder und Landschaften der Domäne von Arnheim – oder ein mehrstöckiges Parkhaus neben den Wohnanlagen, hoch über dem Strand.”


“Der Dandy als Landschaft” von Andreas L. Hofbauer ist in Diana Weis’ “Cool aussehen! Mode & Jugendkulturen” erschienen. Pic by Stefan Armbruster, Fashion: Djlettantes

“Die Garderobe hat so unauffällig zu sein, dass man jederzeit mit einem Bankkassier verwechselt werden kann, oder so schrill, dass sich die Splitter ihrer Explosion ins Auge des Betrachters senken. Im Konsum von Rausch- und Genussmitteln hat er Maß zu halten (er weiß, wie viel er verträgt) oder sich ständig trunken zu machen, dabei aber exotischen Substanzen den Vorzug zu geben (was freilich bedeutet, dass das Laudanum von heute Heroin heißt und es den Dandy nicht nur schlank hält, sondern auch dem je eigenen Ideal von der Heldin näher bringt). Äußerste Spannung bis hin zur Hysterie gesteigert (dünnes und zugleich extrem gespanntes Nervenkostüm) und vollendete Coolness der Pose. Idiosynkratischer Quell von Bonmots oder Anspielungs- und Zitierapparat.”

peng! # 6 OUT NOW!

Read the article “pattern recognition, failed but …” by the author now in the new print edition of PENG! a magazine for fashion, music, art and hair. About dandyism, Winnie the Pooh, top hats, the Happy Prince and bream in saffron at the formidable Nautile in Oran / Algeria.


Andreas L. Hofbauer (2009) for peng!

Kings of Hearts (german and english)

Unweit der neonerleuchteten Boulevards spielen im Turmzimmer die jungen Könige ihre Karten. Sie spielen mit der Gelassenheit, die an Wölfe zwischen den Jagdzeiten erinnert. In den Augen der Damen blitzt das Begehren.

Draußen im nächtlichen Garten schlägt engelsgleich der Vogel Pfau sein Rad. Seine heisere Stimme mahnt, dass Leidenschaft und Stolz ihre Geschichte, ihr Geheimnis und ihr Schicksal haben. Und so auch der Schmerz, den sie bereiten. Er hat unsere Körper markiert, ihre Oberflächen gezeichnet, wie die Nadel des Tätowierers die Haut oder das Blitzlicht kristallines Filmmaterial. Wir sind geworden, was uns umhüllt. Wir stehen im Leuchten der Pracht unserer eigenen Epiphanie. Skin deep.

Im Labyrinth der Heckenreihen zwingt man einander dann die Posen der Lust ab. Alchemie der Passion. Ohne dieser Dunkelheit – wie hätte ich jemals vermocht, deinen Stern zu sehen? Über unseren Häuptern thronen seit unvordenklichen Zeiten lächelnd die Moiren. Die drei Göttinnen, die da den Faden spinnen, ihn verweben und dann wieder durchtrennen.

Alles andere wäre auch unerträglich; oder wenigstens untragbar.

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Not far from the neon lighted boulevards the young kings play their cards in the tower chamber. They play with a calmness, which reminds us of wolves between their hunting times. In the eyes of the ladies flashes desire.

Outside in the nightly gardens the peacock spins his wheel like an angel. His raucous voice admonishes that passion and pride have their history, their secrets and their destiny. So does the pain they inflict. It has marked our bodies and its surfaces, as the needle of the tattoo artist has the skin, or the flashlight the crystal film footage. We became, what embosoms us. We are illuminated by the grandeur of our own epiphany. Skin deep.

In the labyrinth of hedges one forces the other to the posturing of lust. Alchemy of passion. Without the darkness – how could I ever see your star? Above our heads the Moirae thrones smiling. The three goddesses, which spin the yarn, weave it and then cut it again.

Everything else would be unbearable, or at least un-wearable.

Andreas L. Hofbauer (2006) for Kings of Hearts and Philipp Roller. All design and artwork by Philipp Roller.