Modellierung eines Engels

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Catalogue for the exhibition 5 is a different 1 by Réne Luckhardt at Galerie Bernd Kugler (Innsbruck / AUT). (Opening June 14th, 2018. 6 pm)

Luckhardt’s paintings are the artistic approach to a photograph of underground icon Marjorie Cameron (1922-1995). The Californian actress, visual artist, poet and occultist was and is the enigmatic protagonist of a counterculture whose influence can still be felt today. Luckhardt’s paintings dissect the black-and-white photograph of hers into innumerable variants. Inconspicuous details oft he photograph are transformed into painterly-graphic compositions in their own right and, in a surprising twist, rearranged in a sculptural and discursive way. The title 5 is a different 1 summarizes such an approach in the form of a slogan.
The work is inspired by Andy Warhol’s pop position Marilyn of a modern icon. From an almost void and ante-chamber of imagery, it is contrasted with this model of an angel of a very different kind. As a consequence it carries neither the name Marjorie, nor Cameron – what enters the stage is at best: Marjolyn.

The exhibition is accompanied by a catalogue with a short essay by Andreas L. Hofbauer in a limited edition of 150 copies. Artist and author will be present at the opening.

Vignette, remote … at the lagoon

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“Und aus der Einsamkeit, die zweifellos kosmisch ist, löst sich entwegter Hauskristall …”

Out now! In occasion of the exhibition PS4 in Marano Lagunare (Italy) Andreas L. Hofbauer published for Niko Sturms catalogue his “Vignette, entfernt”.

Richard Klammer, Oliver Marceta, Patrick Pilsl, Peter Pilz, Max Sammer and Niko Sturm were the participating artists.

All book design by Toledo i Dertschei (Vienna).

Architecture: Mauro Rosetto.

Publisher: drava (Klagenfurt/Celovec)

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Flugboden // Drifting Soil

Ausstellungskatalog – M17 Contemporary Art Center Kiev (2017)

Niko Sturm Чорнозем

Verlag für Moderne Kunst

Design by Toledo i Dertschei

Mit Texten (ukrainisch, englisch und deutsch) von Roman Grabner, Andreas L. Hofbauer und Carlos Toledo

{strong upholding hand by Marius Mittag}

Ammo [en allemand & à l’anglaise]

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ALH on J.F.C. Fuller, Hedy Lamarr, Christian Andreas Cothenius, Crystal Meth, candy bars, Deutsche Stecher, Ghost Tape 10 and other topics of armed conflict resolution and advanced weaponry. Exhibition catalog Under Arms. Fire & Forget 2 // MAK Frankfurt am Main [curated and published by Ellen Blumenstein, Daniel Tyradellis and Matthias Wagner K].

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English and German edition in one book! Publishing house: Distanz Verlag [Berlin // Germany]

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hermal (Nullnummer)

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Im beklagenswerten Zustand, in welchem sich Teile der gegenwärtigen Forschungslandschaft heute befinden, liegt es dann auch nahe, dass populärkulturelle Elemente hier einfließen können. In einem erst kürzlich eingereichten Vorschlag für ein Symposium wurde ganz ernstlich nahegelegt, dass zwei Akkordfolgen [Eᵇ F# Eᵇ F# Dᵇm H F# und Am D Am D Cm G], die dem Soundtrack zu einem sechsminütigen Experimentalfilm aus dem Jahr 1949 eines obskuren kalifornischen Filmemachers entstammen, sich als quasi-phytagoräische Tonalsegmente dafür anbieten würden, mathematisch basierte Universalverhältnisse zu prüfen – und all das versehen mit dem Hinweis, dass jene Akkordfolgen der Begleitmusik hurritischer Zeremonialgesänge exakt glichen! Nun lässt sich aber (wie nicht anders zu erwarten) weder der Komponist, ein gewisser Jonathan Halper, dieser Filmmusik nachweisen, noch hat jemals jemand irgendwelche Belege für hurritische Zeremonialgesänge oder deren Begleitung zu Gesicht bekommen. Ausgegebene Kurzlosungen wie „Leben – Tod – Leben“ oder „Leben, zweisilbiger Tod“ die in Form von Sgraffitos auf dünnen Goldplättchen bereits in Tumuli des 12. Jahrhunderts v. u. Z. gefunden wurden, sollen Zusammenhänge zwischen diesen wild imaginierenden Entwürfen und ältester dionysischer Orphik stiften. Der wissenschaftlich sich gebende Anstrich solcher „Denkrichtungen“, mögen sie sich etwa Hermetic Experimental Research oder Lithografischer Realismus nennen, erweist sich als bloßer Schaum und Rauch. Ob es sich hierbei um die bewusste Agitation einzelner oder um den Ausdruck des fahrlässigen Umgangs mit ungesichertem Quellenmaterial handelt, müssen andere Einrichtungen klären. [excerpt]

{ALH for Diaphanes Magazine #0}

Dream Fugue and artefacts of a forthcoming future

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A sleep-waking day (and a night) dedicated to the commemoration of the visionary Thomas De Quincey who passed away into the bigger realm of dreams 156 years ago.

“Of this at least I feel assured, that there is no such thing as forgetting possible to the mind; a thousand accidents may and will interpose a veil between our present consciousness and the secret inscriptions on the mind; accidents of the same sort will also rend away this veil; but alike, whether veiled or unveiled, the inscription remains for ever, just as the stars seem to withdraw before the common light of day, whereas in fact we all know that it is the light which is drawn over them as a veil, and that they are waiting to be revealed when the obscuring daylight shall have withdrawn.”

Der Traum ist die letzte Instanz!

(Filmstill: Les derniers jours d’Emmanuel Kant [1994]; dir. par Philippe Collin)

Röcke tragen // Kleider tragen

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Hosen sind zwei gegabelte Röhren, die fuglos in einem oben offenen, schnür- und füllbaren Hüftsack enden. Die internationale Mode- und Bekleidungsindustrie spricht daher von bifurcated garments. Ob diese Röhren nun mit je einer Bügelfalte versehen werden oder aber mit keiner spielt nur eine unwesentliche Rolle. Üppigere Drapierungen oder Fältelungen sind nicht zu erwarten. Während sich noch in der griechischen Antike die Bekleidung von Männern (chlamys / himation) und Frauen (peplos / chitón) bestenfalls durch die Saumlänge unterschied, ist das nun schon seit geraumer Zeit anders. Tragen Männer Kleider oder Röcke, die in der Regel für Frauen gefertigt wurden, dann öffnet sich sofort ein gewaltiges Feld, das bevölkert ist mit Fetischen, Geschlechterdifferenzen, Transvestiten, Perversionen, Crossdressing, Homo-, Hetero oder Transsexualitäten. Dieses wird dann immer noch gerne mit der Sehhilfe einer Psychoanalyse überschaut, die schon länger keinen Optiker gesehen hat. Entbergung und Verbergung, Ordnung des Schleiers und Ordnung der Einhüllung; egal ob das Objekt verborgen wird oder der Objektmangel – es bleibt bei einer Logik des Blicks und der Sichtbarkeit von Objekten. {…} Wir dürfen uns [aber] einen erotisch begeisterten Menschen denken, dem das Eintauchen in das Kleid dem Betreten einer hermetischen Kammer oder dem Angespült-werden an den Strand einer Insel gleicht. Sensorische Erfahrungen kollabieren und durchmischen sich, da der andere aufhört, die Ränder und Übergänge der Welt zu sichern. Die das ganze Feld bedingende Wahrnehmungsstruktur gerät ins Schwanken dort, wo, im Zurücktreten des anderen, Bewusstsein und Objekt anfangen eins zu werden. Ein solcherart leidenschaftlich Begabter lässt daher die Gabelung hinter sich, wenn er sie gegen das Kleid tauscht. Er erprobt ein disinvestment hinsichtlich der Dichotomie. Das Kleid, das er zu werden beginnt, wird gewissermaßen vom Chaos, vom Wirbel, erfasst; es gleicht nun auch einem Resonanzkleid, das wie eine Membran die pulsierenden Lineaturen aufnimmt und sie in Intensitäten verwandelt. Will man auditiv fassen, dann „raschelt“ und „rauscht“ ein Kleid grundsätzlich. Die pathische Apprehension (Guattari) die hier ins Spiel kommt, wird vom Nicht-Organischen aufgeschlossen, das ein solches Begehren ergreift und kapert, ohne sich sofort wieder entlang der eingefahrenen Organisationsordnung der Fetisch-Lust einfangen zu lassen. [Auszug]

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Original photography by Andy Tan. Model: Jelle Haen (Future Faces)